Ein paar kurze Worte...
...über die Welt und auch ein bisschen über mich
Sonntag, 16. November 2008
Last Lecture - 2 - Basics
abgetippt: Fr. 7.11.2008, 12:54
Am ersten Trainingstag standen wir allesamt Todesängste aus. Außerdem hatte Coach Graham keinen einzigen Football mitgebracht. Ein Junge traute sich schließlich: "Entschuldigung, Coach, es gibt keine Bälle!"
Coach Graham erwiderte: "Wir brauchen keine Bälle."
Es herrschte lautes Schweigen, als wir darüber nachdachten...
"Wie viele Männer sind gleichzeitig auf dem Feld?", fragte er.
"Elf pro Team", erklärten wir, "also zweiundzwanzig."
"Und wie viele Leute berühren den Ball gleichzeitig?"
"Einer."
"Richtig!", sagte er. "Also gehen wir an die Arbeit und tun das, was die anderen einundzwanzig Burschen tun."
Basics. Das war das große Geschenk, das Coach Graham uns machte. Er lehrte uns die Basics, Basics, Basics. Als Professor begriff ich, wie vielen Kindern diese Lektion nie erteilt wurde - und das immer zu ihrem Nachteil, denn wenn du die Basics nicht begriffen hast, wird es auch mit dem ganzen tollen Rest nichts werden.
Zitat aus: "Last Lecture" by Randy Pausch, Bertelsmann Verlag, 4. Aufl., ISBN 978-3-570-01049-5, S.49

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Samstag, 8. November 2008
Last Lecture - 1 - Am Steuer
geschrieben: Fr. 7.11.2008
Mein Dad gab mir viele Ratschläge, die mir helfen sollten, meinen Weg durchs Leben zu finden. Er sagte solche Dinge wie: "Triff niemals eine Entscheidung, bevor du dazu gezwungen bist." Er lehrte mich auch, immer fair zu bleiben, selbst wenn ich einmal in der Position des Stärkeren bin, egal, ob bei der Arbeit oder in Beziehungen. "Nur weil du am Steuer sitzt", sagte er, "heißt das noch lange nicht, dass du andere überfahren darfst."
Zitat aus: "Last Lecture" by Randy Pausch, Bertelsmann Verlag, 4. Aufl., ISBN 978-3-570-01049-5, S.35

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Montag, 20. Oktober 2008
Unterredung
Zweifelnd blickte ihn Mr. Darbson mit hochgezogener Augenbraue von unten an.
"Sind Sie wirklich sicher, dass er der richtige Mann dafür ist? Wir brauchen jemanden mit viel Geschick und Talent."
"Sicher", entgegnete Ulsky kühl und sah in die Ferne, wo sich die Wolken allmählich zu einem Unwetter zusammenbrauten. "Es gibt keinen Besseren. Er hat in dieser Hinsicht zwei linke Hände."
Darbson wollte etwas erwidern, doch stutzte dann.
"Wie...?", begann er verdutzt zu fragen, doch Ulsky unterbrach ihn leicht genervt.
"Der Mann ist Linkshänder."
Er ließ den mit verwirrtem Gesichtsausdruck und halb geöffnetem Mund noch lächerlicher als sonst wirkenden Manager stehen und schritt die Stufen hinunter zu seinem Wagen.

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Donnerstag, 7. Februar 2008
Fehler
O'Connor nickte. "Ich hatte so was in der Art erwartet. Du bist und bleibst eine Spielverderberin, Kika."
"Bin ich nicht!", sagte sie gekränkt. "Ich bin vernünftig, das ist alles."
O'Connor entkorkte die Flasche. "Wenn du eines Tages den Deckel über dir zuziehst, kannst du vernünftig sein, Frau Wagner. Du weißt doch, die größten Fehler sind die, die man nie gemacht hat. Also, was ist?"

(Zitat aus: "Lautlos" von Frank Schätzing; S. 177; Hermann-Josef Emons Verlag, Köln, Taschenbuchausgabe März 2006, 10. Auflage)

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Montag, 21. Januar 2008
An der Bar
O'Connor bestellte einen zwölf Jahre alten Laphroig, so ziemlich das Härteste und Außergewöhnlichste, was sich unter den Schottischen Destillaten auftreiben ließ. Der Barmann war stolz auf den Besitz der Flasche. Entzückt, endlich auf Kennerschaft gestoßen zu sein, machte er das Glas mehr als halb voll. Ein Odor nach Torf, Jod und Krankenversorgung wehte herüber. Der Mann war es gewohnt, Johnny Walker und Ballantines auszuschenken, eine vorwiegend desillusionierende Beschäftigung, wenn man dreifach von zweifach destillierten Spirituosen und die Speyside Malts von den Islay Malts unterscheiden kann. Um ein Haar hätte er O'Connor das Zeug spendiert, aber dann wären sie in der Verpflichtung gewesen, seinen Geschichten zu lauschen. Barkeeper sind wandelnde Speicherplätze von ungeheuren Kapazitäten. Wehe dem, der das Passwort kennt!

(Zitat aus: "Lautlos" von Frank Schätzing; S. 255/256; Hermann-Josef Emons Verlag, Köln, Taschenbuchausgabe März 2006, 10. Auflage)

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Samstag, 12. Januar 2008
Kompliment
"Ich bin nicht schön. Ich bin dünn, groß, blass, eckig."
Eine Zeit lang sangen nur die Vögel unter dem Fenster des Zimmers.
Als Wagner fast schon eingeschlafen war, sagte O'Connor:
"Nein, Kika. Eine Frau ist immer so schön wie das Kompliment, das man ihr macht. Du musst sie alle auf einmal bekommen haben."

(Zitat aus: "Lautlos" von Frank Schätzing; S. 201; Hermann-Josef Emons Verlag, Köln, Taschenbuchausgabe März 2006, 10. Auflage)

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Montag, 17. Dezember 2007
Gewinner und Verlierer
[Anmerkung: O'Connor trifft seinen alten Freund Clohessy, nachdem er ihn kurz zuvor bei einer merkwürdigen Zusammenkunft mit neuem Namen, als O'Dea, angetroffen hatte. Er ist diesbezüglich natürlich etwas verwirrt, ließ sich das aber nicht anmerken und tat so, als ob er sich einfach nur geirrt hatte.]

"Das musst du verstehen. Ich war dir übrigens sehr dankbar, dass du mitgespielt hast, wenngleich deine Bemerkung über Katie von altvertrauter Geschmacklosigkeit zeugt."
"Stimmt. Es ging diesen O'Dea nichts an, dass mein guter Freund Paddy Clohessy jeden Abend, den Gott der Herr werden ließ, mit einem Riesenständer im Hartigans rumhing, um sie singen zu hören. Übrigens fand ich nicht, dass sie besonders gut gesungen hat. Aber dem Liebenden ist alles lieb."
"Mistkerl. Ich war verliebt, und du hast sie gevögelt."
"Die Libido ist der Diener des Intellekts", sagte O'Connor. "Oder war's umgekehrt? Ich dachte eben, wir halten es wie in Cyrano de Bergerac. Du hast ihr Gedichte geschrieben, und ich hab's ihr besorgt. Wie besser hätte ich in deinem Sinne handeln können? Außerdem kannst du dich bedanken, weil ich dich vor einer herben Enttäuschung bewahrt habe, das darfst du mir glauben. Aller Kneipenromantik entkleidet machte sie eine weitaus schlechtere Figur als ihre Gitarre. Du hast nichts verpasst."

(Zitat aus: "Lautlos" von Frank Schätzing; S. 258; Hermann-Josef Emons Verlag, Köln, Taschenbuchausgabe März 2006, 10. Auflage)

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Samstag, 8. Dezember 2007
Gedankenreise
Wer sich an eine Erklärung des Universums wagte, verlor den Einzelnen zwangsläufig aus den Augen. Je größer der bekannte Kosmos wurde, je komplexer die Theorien über expandierende, kollabierende und inflationäre Universen bis hin zu der Überlegung, dass dieses ganze unfassbare Gebilde nur eines von unzähligen anderen in einer Art kosmischem Schaums sei, umso weniger Sinn ergab die Vorstellung eines Gottes, der den BEwohnern des dritten Planeten eines unbedeutenden Sonnensystems im Provinzwinkel einer Galaxis mittlerer Größe individuell zugetan war. Je weiter menschliches Wissen und Ahnen sich aufblähte, desto unbedeutender erschien ausgerechnet, wer dies alles zu denken vermochte - der Mensch. Warum sollte Gott - sofern er existierte - einen Haufen schlecht erzogener Gene lieben, die sich beständig an den Kragen gingen und nebenher ihren Planeten ruinierten? Warum sollten ausgerechnet die Bewohner einer von Milliarden und Abermilliarden Welten dem Schöpfer des Ganzen so wichtig sein? Der nächste Stern zur Erde, Proxima Centauri, lag dreiundzwanzig Billionen Meilen entfernt, vier Lichtjahre, und er war nur einer von einigen hundert Milliarden weiteren Sternen , die zusammen das ergaben, was die Menschen Milchstraße nannten und was den winzigsten Teil einer Struktur aus Galaxiehaufen und Superhaufen ausmachte, die wie Tautropfen auf einem virtuellen Netz hinge, gesponnen um schwarze Räume voll rätselhafter, unsichtbarer Materie. Wessen Gedanken begonnen hatten, diese Regionen zu bereisen oder die der Nanouniversen, des Allerkleinsten, der Moleküle und Atome, der Lichtwellen und Photonen, so wie O'Connor, der mochte an einen Schöpfer glauben - aber kaum daran, dass dieser die Spezies Mensch besonders wichtig nahm, vielmehr in seinem großen Experiment vielleicht gar nicht gemerkt hatte, wie sie plötzlich schimmelpilzartig einen kreisenden Brocken überzog und sich selbst bewusst wurde.
Warum aber sollte dann der Mensch mehr wert sein als die Ameise? Welche Arroganz trieb etwa einen besoffenen Fußballrowdy von rudimentärer Intelligenz und ständiger Bereitschaft zu Gewalt, der in seinem Leben noch nichts Sinnvolles geleistet hatte, sich für wichtiger zu halten als einen Blauwal oder einen Marder oder eine Heuschrecke?

(Zitat aus: "Lautlos" von Frank Schätzing; S. 245/246; Hermann-Josef Emons Verlag, Köln, Taschenbuchausgabe März 2006, 10. Auflage)

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Erstellt von der_eumel am 2007.12.08, 20:34.

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Mittwoch, 5. Dezember 2007
Wir
War es nicht genau das, was ihn immer abgestoßen hatte? Wie aus einer wilden, explosiven Leidenschaft ein domestiziertes Feuerchen wurde, auf dem der Alltag dahinköchelte. Wie der eine versuchte, dem anderen all das abzugewöhnen, weswegen er sich in ihn verliebt hatte. Feste Beziehungen liefen dem Wesen der Faszination zuwider. Das war so. Der andere begann, darüber zu befinden, was für einen wichtig war und was nicht. Man möblierte sein Leben, der andere möblierte es um. Er richtete sich so lange in der Persönlichkeit des Partners ein, bis er sich wohler darin fühlte als der ursprüngliche Bewohner. Der freie Geist verendete im Wir. Ja, wir fahren gern in die Berge. Nein, wir gehen nicht gern auf Partys. Ja, wir lieben dieses Auto. Nein, diese Partei wählen wir nicht. Der Film hat uns gefallen. Das Buch hat uns weniger gefallen. Wir gehen jetzt nach Hause, es ist spät genug. Wir finden, wir meinen, wir sind der Ansicht, dass.
Nicht wahr, Schatz?

(Zitat aus: "Lautlos" von Frank Schätzing; S. 450; Hermann-Josef Emons Verlag, Köln, Taschenbuchausgabe März 2006, 10. Auflage)

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Erstellt von der_eumel am 2007.12.05, 15:07.

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Dienstag, 1. Mai 2007
Verloren
Er schwieg eine Weile. Dann sagte er: "Ich bin heute Nachmittag durch die Wälder gelaufen. Stundenlang. Manchmal geschlichen, dann wieder gerannt wie ein Wahnsinniger. Auf der Suche nach einer... Empfindung. Ich dachte, es muss doch irgendeinen Gefühlszustand geben, der zur Situation passt, aber ich habe mir die ganze Zeit über nur selbst leid getan." Er sah sie an. "Kennst du das? Wo immer du gerade bist, willst du sofort wieder weg. Alles scheint dich zu bedrängen, und plötzlich merkst du, dass es gar nicht an dir selber liegt. Du bist es nicht, der weg will. Es sind die Orte, die dich loswerden wollen. Sie scheinen dich abzustoßen, dir zu sagen, dass du da nicht hingehörst. Aber keiner erklärt dir, wo du hingehörst, und du rennst und rennst..."

(Zitat aus: "Der Schwarm" von Frank Schätzing; S. 594; S. Fischer Verlag, Frankfurt/M. 12/2005, 4. Auflage)

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