Ein paar kurze Worte...
...über die Welt und auch ein bisschen über mich
Mittwoch, 9. Juli 2008
Mit den Möwen
geschrieben am Mittwoch, 7. November 2007

Es war sein letzter Abend hier. Morgen würde er zurückfahren.
Unentschlossen ging H. gemächlich Richtung Strand und sah sich um. Der Himmel war wolkenlos und hatte bereits den allabendlichen Rotstich bekommen. Es war windstill und H. konnte bereits die Wellen hören, die gegen die Kaimauern platschten. Er würde einfach noch ein bisschen am Wasser entlanggehen, bis die Sonne unterging, entschied er und schlenderte zum See.
Obwohl Urlaubssaison war, hatte sich die Strandpromenade schon ziemlich geleert, sie war nahezu menschenleer. Es war ihm nur recht. Er mochte den ganzen Trubel nicht, wenn die Leute laut riefen und hektisch durch die Gegend rannten. Überhaupt war er kein Freund von großen Menschenmengen. Er wusste nicht einmal, warum er überhaupt hier war. Erst am Abend konnte er hinaus, dann, wenn die vielen Massen nicht mehr in der Hitze brüteten, sondern sich anderweitig vergnügten.
Seine nackten Füße taten ein paar Schritte über den ausgetrockneten, mit spärlichem Gras bewachsenen Boden. Er mochte das Gefühl, wenn die kurzen Halme seine Zehen streiften.
Das Wasser gurgelte an der Mauer. Der See lag schwarz vor ihm.
Er überlegte, wohin er gehen sollte. Westen oder Osten? Die Entscheidung wurde ihm abgenommen, als er in einiger Entfernung links von sich eine Horde viel zu lauter und ausgelassen feiernder Menschen ausmachen konnte.
Die Hände in den Taschen seiner Shorts schlenderte er langsam am Ufer entlang und sah den Wellen zu. Ein paar Möwen segelten hoch über seinem Kopf umher und schrien. Er sah zu ihnen hinauf, blieb stehen und lächelte. Sie waren frei. Er wünschte, er könnte hoch zu ihnen und mit ihnen fliegen. Eine Weile sah er ihnen zu, dann senkte er wieder den Blick und betrachtete das Wasser, in dem sich das Licht der untergehenden Sonne nun in tausenden von kleinen Wellen spiegelte und funkelnd und schimmernd die letzten Minuten des Tages auf wunderschöne Art und Weise zelebrierte. Eine besänftigende Ruhe kam in H. auf. Ihm wurde warm, während er sich verträumt voll und ganz dem Glitzern hingab.

Und auf einmal fühlte er sich frei. Frei wie die Möwen. Er konnte fliegen, über das Wasser, über den See, hin zum Licht, zur Sonne... Nichts konnte ihn aufhalten. Die leuchtenden Wellen unter ihm plätscherten immer leiser, das Licht kam näher... Es war wunderschön. Die Zeit blieb stehen und ließ den Moment unsterblich werden...

Bild-Quelle: http://www.plettenberg-bay.com/images/moewe600.jpg

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Genau so einen Augenblick (oder besser: Viele davon) habe ich gerade nötig.

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Dann fahr an den Balaton.

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