Ein paar kurze Worte...: An der Bar

Montag, 21. Januar 2008

An der Bar

Autor: der_eumel, online seit 15:13 Uhr, Kategorie: Zitate

O'Connor bestellte einen zwölf Jahre alten Laphroig, so ziemlich das Härteste und Außergewöhnlichste, was sich unter den Schottischen Destillaten auftreiben ließ. Der Barmann war stolz auf den Besitz der Flasche. Entzückt, endlich auf Kennerschaft gestoßen zu sein, machte er das Glas mehr als halb voll. Ein Odor nach Torf, Jod und Krankenversorgung wehte herüber. Der Mann war es gewohnt, Johnny Walker und Ballantines auszuschenken, eine vorwiegend desillusionierende Beschäftigung, wenn man dreifach von zweifach destillierten Spirituosen und die Speyside Malts von den Islay Malts unterscheiden kann. Um ein Haar hätte er O'Connor das Zeug spendiert, aber dann wären sie in der Verpflichtung gewesen, seinen Geschichten zu lauschen. Barkeeper sind wandelnde Speicherplätze von ungeheuren Kapazitäten. Wehe dem, der das Passwort kennt!

(Zitat aus: "Lautlos" von Frank Schätzing; S. 255/256; Hermann-Josef Emons Verlag, Köln, Taschenbuchausgabe März 2006, 10. Auflage)

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der_eumel, Montag, 21. Januar 2008, 15:15

Und bevor jemand fragt: Diese Stelle fand ich einfach nur gut geschrieben. Ich bin einfach ein Fan von anschaulichen Vergleichen. ;-)

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nasenfahrrad, Montag, 21. Januar 2008, 16:01

Weil Du hier so viel von Frank Schätzing zitierst, habe ich mir jetzt auch mal ein Buch von ihm zugelegt: "Mordshunger". Gab´s für günstiges Geld im Supermarkt nebenan.

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der_eumel, Montag, 21. Januar 2008, 17:02

Hehe. Das hab ich auch bei mir im Regal zu stehen, aber bin noch nicht dazu gekommen, es zu lesen. Im Moment bin ich grad mit einem völlig anderen Buch beschäftigt ("Glennkill" von Leonie Swann), ein Krimi der etwas anderen Art, nämlich aus der Perspektive einer Schafherde. Aber danach werde ich mich wohl dem neuen Schätzing widmen.
Der Buchrücken von "Mordshunger" verspricht eine für den Autor typische tiefgründige Story mit ausgefeilten Charakteren und dem üblichen Verschwörungsfeeling. Macht Lust zu lesen! Aber möglicherweise kommt es ja auch überhaupt nicht an "Der Schwarm" oder "Lautlos" heran und du wirst dich fragen, warum zum Teufel ich den Typen so schätze. ;-)
Viel Spaß jedenfalls!

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wajakla, Montag, 21. Januar 2008, 20:21

"Glennkill" muss man aber auch mögen, ich bin damit nicht so richtig warm geworden, manchmal war mir diese Logik wirklich zu abstrus... ;-)

"Mordshunger" ist übrigens eines der ersten Bücher Schätzings, die Rechte für die alten Bücher sind lediglich neu verkauft worden und man versucht uns etwas zu veralbern. Sehr unschön, wie ich finde, war auch ganz heiß auf den "neuen" Schätzing und durfte dann feststellen, dass ich ihn schon mal früher gelesen hatte. Aber nichtsdestotrotz immer noch toller Lesestoff.

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der_eumel, Montag, 21. Januar 2008, 23:18

Oh, wusste ich gar nicht. Wie hieß das Buch denn früher?
Und, ja, "Glennkill" ist auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig. Definitiv komplett anders als sämtliche Bücher, die ich davor gelesen habe (und das war vornehmlich Schätzing, Dan Brown und diese ganzen Fantasy-Schinken wie "Die Elfen", "Die Zwerge" etc.). Aber noch bin ich am Anfang, vielleicht komme ich ja noch besser rein. =)

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wajakla, Dienstag, 22. Januar 2008, 08:43

Der Titel ist schon gleich geblieben, bekam halt eine neue "Verpackung" und wurde als "der neue Schätzing" beworben.

Was für den Verlag ja auch stimmen mag, aber nicht generell. ;-)

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