Ein paar kurze Worte...
...über die Welt und auch ein bisschen über mich
Dienstag, 4. September 2007
Danke!
Ein junger Kerl wanderte einst im Nebel auf einem weiten, offenen Feld. Er hatte Mühe damit, den rechten Weg zu finden, denn der Pfad war nicht gut erhalten und die Sicht schlecht. Anscheinend war schon lange niemand mehr diese Strecke gegangen. Zweifelnd blieb er ab und an stehen und fragte sich, ob er nicht lieber umkehren oder in eine andere Richtung gehen sollte. Ein paarmal ließ er sich von seinen Zweifeln lenken, doch es machte keinen Unterschied. Letztendlich war der neue Weg genauso undeutlich zu erkennen und das Feld vor ihm genauso weit, scheinbar endlos und undurchsichtig.
Doch er wusste, dass es gefährliches Terrain war, denn es gab Klippen in der Nähe. Zur Vorsicht aber war keine Zeit, er musste schnell voran. Die Abhänge waren nicht weit und er musste damit rechnen, jeden Moment abrupt stehen bleiben zu müssen.
Doch als er in die Tiefe sah, war es zu spät. Er rutschte ab und fiel. Fiel ins Nichts.
Welch Glück, dass noch rechtzeitig ein Arm sich nach ihm ausstreckte und ihn festhielt...

Auf einem ganz anderen Fleck der Erde lebte ein armer Bauer abgeschieden auf seinem Hof in der Nähe eines kleinen Wäldchens. Neben diesem Wäldchen hatte er seinen Acker, auf dem er eine Gemüseart anbaute, die er selbst züchtete. Sie versprach viel Ertrag, denn sie wuchs sehr schnell. Doch verlangte sie viel Arbeit und Pflege. Der Bauer kümmerte sich liebevoll um seine Pflanzen, kniete sich in den Acker und jätete Unkraut, goss seine Sprösslinge oder schnitt überflüssige Triebe ab. Tagsüber war er auf dem Feld und abends schlief er hoffnungsvoll ein, wartete darauf, bald die Früchte seiner Mühen ernten zu können.
Als er dann eines Tages im Herbst morgens hinaus ging, kam es ihm bereits merkwürdig vor. Und als er am Acker war, hatte er die Gewissheit: Alles war zerfressen. Es muss ein Schädling über Nacht gekommen sein. Es war nichts übrig. Nichts.
Der arme Bauer stand fassungslos inmitten seines einst so fruchtbaren Ackers, der nun nur noch aus abgefressenen Stengeln und Erde bestand. Er wankte, konnte nur noch den Kopf schütteln. Und plötzlich wusste er nicht mehr, wohin er sollte, was er jetzt noch machen konnte. Eine verzweifelte Träne kullerte seine Wange herab.
In diesem Moment hörte er ein fröhliches Bellen hinter sich. Er drehte sich um und sah seine zottelige Bernhardinerhündin freudig auf ihn zurennen. Als sie ihn erreicht hatte sprang sie an ihm hoch und ließ sich von ihm drücken.
Sie hatte ihn lieb, egal ob sein Acker Ertrag brachte oder nicht.

Zur selben Zeit war ein Mann woanders dabei, tief im Berg nach Kohle zu graben. Er war bereits selbst schwarz wie die Nacht und sein Leben spielte sich zum größten Teil im Dunkel ab. Es war seine Aufgabe, das Gestein nach dem Brennmaterial zu durchsuchen und er war gut darin. Er leistete gute Arbeit und hatte auch ansonsten fast alles, was er brauchte, um ein schönes Leben zu führen. Doch mit der Zeit merkte er, dass ihn etwas bedrückte. Der Berg, all die Gesteinsmassen über ihm erschienen ihn zu erdrücken. Es brauchte eine Weile, bis er herausfand, was es genau war und wie er dieses Gefühl loswerden konnte.
Oftmals stand er nach dem Feierabend nachts am Fenster und beobachtete den Mond, wie er dort oben stand und milchig herunterschaute. Als er eines Nachts wieder dort stand und überlegte, wusste er plötzlich, was er tun wollte.
Seit diesem Tag verbrachte er seine Mittagspause nicht mehr mit seinen Kollegen unter Tage im kleinen Aufenthaltsraum nahe des Fahrstuhls sondern er fuhr mit diesem nach oben, ging einige hundert Meter zu einem kleinen See und setzte sich dort für ein paar Minuten auf eine Bank in die Sonne. Und sie schien nicht nur in sein Gesicht, sondern auch in sein Herz.

Einige Kilometer weiter entfernt war ein Radfahrer unterwegs. Er hatte sich eine ordentliche Tour vorgenommen, mitten durchs Gebirge hindurch, Abenteuer in der Natur, zelten und querfeldein. Er war frohen Mutes aufgebrochen und es hatte ihm Spaß gemacht. Auch wenn die Anstiege Kraft kosteten und anstrenged waren, biss er sich durch, denn für die schönen Abfahrten lohnte es sich.
Nun war er schon seit dem Morgen unterwegs und allmählich begann er zu erschöpfen. Er hatte sich verkalkuliert. Sein Ziel lag noch viel zu weit vor ihm. Doch das Schlimmste war: Er hatte nichts mehr zu trinken dabei. Die Sonne brannte vom Himmel und der Schweiß rann ihm von der Stirn.
Er brauchte Wassser, um sich zu erfrischen, um neue Kraft zu schöpfen. Ohne Wasser würde er es nicht mehr schaffen bis zum nächsten Ort, irgendwo hinter dem Berg.
Er wollte schon fast aufgeben, vom Rad steigen. Da hörte er es.
Ganz leise vernahm er das Gurgeln eines kleinen Gebirgsbaches...

Nicht weit entfernt ging ein Junge durch sein Leben. Er hatte einen Rucksack dabei, in den er alles hineintat, das ihm aufgetragen wurde, zu schleppen. Anfangs hatte er damit keine großen Probleme, doch im Laufe der Zeit war der Rucksack immer voller und schwerer geworden. Die Taschen boten kaum noch Platz für neue Dinge, doch von allen Seiten wurden sie ihm zugeworfen, dass er sie tragen solle. Seine Beine waren stark, doch ermüdeten auch sie nun. Er fragte sich, wie lange er das schaffen sollte, all diese Dinge tragen zu müssen, denn es war sehr anstrengend.
Glücklicherweise wusste er, dass hinter der nächsten Ecke die Schubkarre stand, die ihm den Inhalt seines Rucksackes zumindest teilweise abnehmen und für ihn tragen würde. Diese Gewissheit gab ihm Kraft und mit strammen Schritten ging er weiter.


Danke, dass ihr für mich da seid, allen voran T, M, E, A und T.

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