Ein paar kurze Worte...
...über die Welt und auch ein bisschen über mich
Freitag, 10. Juli 2009
Last Lecture - 12 - Bronze Star für Heldenmut
abgetippt am: Mo 10.11.2008
Am 11. April 1945 wurde die Infanteriekompanie meines Vaters von der deutschen Wehrmacht angegriffen. Gleich zu Beginn des Kampfes wurden acht Männer im schweren Artilleriefeuer verwundet. In der Erwähnung steht: "Unter völliger Missachtung seiner eigenen Sicherheit sprang Private Pausch aus einer gedeckten Position und begann die verwundeten Männer zu verarzten, obwohl weiterhin Granaten in unmittelbarer Nähe einschlugen. Der Soldat widmete sich der medizinischen Versorgung so erfolgreich, dass schließlich alle Verwundeten erfolgreich evakuiert werden konnten."
Zur Anerkennung bekam mein damals einundzwanzigjähriger Vater den Bronze Star für Heldenmut verliehen.
Nicht ein einziges Mal in den fünfzig Ehejahren meiner Eltern oder in den Tausenden von Gesprächen, die mein Vater mit mir führte, kam dieses Thema auf. Und so saß ich nun da, Wochen nach seinem Tod, und bekam eine weitere Lektion über die Bedeutung von Opferbereitschaft von ihm erteilt - und über die Macht der Bescheidenheit.
Zitat aus: "Last Lecture" by Randy Pausch, Bertelsmann Verlag, 4. Aufl., ISBN 978-3-570-01049-5, S.112

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Mittwoch, 15. April 2009
Last Lecture - 11 - Von Beulen und Statussymbolen
abgetippt: Mo 10.11.2008
Jai war ein wenig schockiert. "Wir werden wirklich in zerbeulten Autos herumfahren?"
"Na ja, Jai", sagte ich, "du kannst nicht nur ein bisschen von mir haben. Du magst den Teil von mir, der sich nicht ärgert, wenn zwei 'Dinge' aus unserem Besitz beschädigt wurden. Die Kehrseite der Medaille ist meine Überzeugung, dass man Dinge nicht zu reparieren braucht, solange sie tun, was sie tun sollen. Die Autos fahren noch. Also lass sie uns einfach fahren."
Okay, vielleicht lässt mich das schrullig erscheinen. Aber wenn dein Mülleimer oder deine Schubkarre eine Beule hat, kaufst du doch auch nicht gleich neue. Vielleicht, weil wir Mülleimer und Schubkarren anderen nicht als Statussymbole oder Ausdrucksformen unserer Identität vorführen? Unsere zerbeulten Autos wurden jedenfalls zu einem Symbol für uns und zu einem Statement über unsere Ehe. Man muss nicht ständig alles korrigieren.
Zitat aus: "Last Lecture" by Randy Pausch, Bertelsmann Verlag, 4. Aufl., ISBN 978-3-570-01049-5, S.103
Zitat Nr. 10 wird übersprungen, nachdem ich es nachträglich für nicht bedenkenswert genug erachtet habe.

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Dienstag, 7. April 2009
Last Lecture - 9 - Der verrückte Onkel
abgetippt am: Mo 10.11.2008
Einmal, vor rund zwölf Jahren, Chris war sieben und Laure neun Jahre alt, holte ich sie mit meinem brandneuen VW-Cabrio ab. "Passt auf in Onkel Randys neuem Auto", wurden sie von meiner Schwester ermahnt. "Putzt eure Schuhe ab, bevor ihr einsteigt, schmiert nichts voll, macht nichts schmutzig."
Ich hörte sie reden und dachte - wie es nur unverheiratete Onkel tun können: "Das sind genau die Art von Ermahnungen, mit denen du das Versagen der Kids vorprogrammierst. Natürlich werden sie mein Auto irgendwann schmutzig machen. So sind Kinder eben." Also vereinfachte ich die Sache. Während meine Schwestern noch ihre Regeln abspulte, öffnete ich eine Coladose und goss den Inhalt über die Polster der Rückbank. Ich wollte den Kindern begreiflich machen, dass Menschen wichtiger sind als Dinge. Und ein Auto war nur ein Ding, selbst wenn es sich dabei um mein blitzsauberes neues Schmuckstück handelte.
Während ich das Cola vergoss, beobachtete ich Chris und Laura, die sich das Schauspiel mit offenen Mündern und aufgerissenen Augen ansahen - der verrückte Onkel Randy hatte alle Erwachsenenregeln in den Wind geschlagen.
Am Ende war ich unheimlich froh, dass ich es getan hatte, denn im weiteren Verlauf unseres Wochenendes bekam Chris die Grippe und kotzte den ganzen Rücksitzt voll. Nun brauchte er sich nicht schuldig zu fühlen. Er war erleichtert, denn er hatte ja mit eigenen Augen gesehen, dass ich das Auto bereits getauft hatte. Er wusste, es war okay.
Zitat aus: "Last Lecture" by Randy Pausch, Bertelsmann Verlag, 4. Aufl., ISBN 978-3-570-01049-5, S.86

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Donnerstag, 19. Februar 2009
Last Lecture - 8 - Genieße den Augenblick!
abgetippt am So 9.11.2008, 23:57
Als wir das Sprechzimmer verließen, musste ich daran denken, was ich Jai noch im Taumel der Speed-Rutsche von Water World gesagt hatte: "Selbst wenn die CT-Ergebnisse morgen schlecht sein sollten, will ich nur, dass du weißt, wie großartig es sich anfühlt, am Leben zu sein und heute hier zu sein, lebendig und mit dir. Welche Nachricht wir auch bekommen werden, ich werde nicht sterben, wenn wir sie hören. Ich werde auch am nächsten Tag nicht sterben oder am Tag danach oder am Tag danach. Heute jedenfalls, genau jetzt, also das ist ein wundervoller Tag. Und ich will, dass du weißt, wie sehr ich ihn genieße."
Daran dachte ich, und an Jais Lächeln.
Zitat aus: "Last Lecture" by Randy Pausch, Bertelsmann Verlag, 4. Aufl., ISBN 978-3-570-01049-5, S.79

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Montag, 19. Januar 2009
...wahre Worte
"Sieger erkennt man an ihrer Ausstrahlung."
Werbespruch für Braun-Rasierer, gelesen auf einer Werbefläche an einem Getränkeautomaten im Wagen eines ICE, der im Bahnhof neben dem S-Bahn-Wagon stand, in dem ich saß und rüberguckte.

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Sonntag, 4. Januar 2009
Last Lecture - 7 - Mauern
abgetippt am 9.11.2008 (Sonntag)
Mauern haben ihren Grund. Sie sind nicht dazu da, uns draußen zu halten, Mauern sind dazu da, uns die Chance zu geben, zeigen zu können, wie sehr wir etwas wollen.
Zitat aus: "Last Lecture" by Randy Pausch, Bertelsmann Verlag, 4. Aufl., ISBN 978-3-570-01049-5, S.67

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Sonntag, 14. Dezember 2008
Last Lecture - 6 - Captain Kirk
abgetippt am 9.11.2008, 23:50
Shatner blieb drei Stunden und fragte uns Löcher in den Bauch. Ein Kollege meinte später: "Er hat immer nur gefragt und gefragt. Er scheint's einfach nicht zu kapieren."
Aber ich war gerade deshalb zutiefst beeindruckt. Kirk, ich meine Shatner, war das ultimative Beispiel eines Mannes, der wusste, was er nicht weiß, und überhaupt kein Problem damit hatte, das zuzugeben. Und er wollte nicht gehen, bis er es wusste. Für mich ist das heldenhaft. Ich wünschte, jeder Student hätte diese Einstellung.
Zitat aus: "Last Lecture" by Randy Pausch, Bertelsmann Verlag, 4. Aufl., ISBN 978-3-570-01049-5, S.59

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Montag, 1. Dezember 2008
Last Lecture - 5 - Headfake
abgetippt am Fr. 7.11.2008, 13:20
Es gibt zwei Arten von "Headfakes". (...)
Die zweite Art von Headfake ist die wichtigere, weil sie Menschen Dinge lehrt, ohne dass sie überhaupt merken, was sie eigentlich lernen. Ein gekonnter Headfaker verfolgt das Ziel, jemandem im Zuge irgendeiner Beschäftigung insgeheim etwas ganz anderes beizubringen - nämlich das, woran es diesem Jemand seiner Meinung nach wirklich noch mangelt.
Diese Art des Headfake-Lernens ist absolut lebensnotwendig. Coach Graham war ein Meister dieses Fachs.
Zitat aus: "Last Lecture" by Randy Pausch, Bertelsmann Verlag, 4. Aufl., ISBN 978-3-570-01049-5, S.51

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Dienstag, 25. November 2008
Last Lecture - 4 - Selbstvertrauen
geschrieben: Fr. 7.11.2008, 13:18
Heute wird viel davon geredet, Kindern Selbstvertrauen zu vermitteln. Aber das ist nichts, was man vermitteln kann, das muss sich jeder selbst aufbauen. Coach Graham fuhr auch hier keinen Schmusekurs. Selbstvertrauen? Er wusste, dass es in Wahrheit nur einen Weg gibt, um Kindern beizubringen, wie man Selbstvertrauen gewinnt: Man trägt ihnen etwas auf, das sie nicht können, und sie beißen sich so lange die Zähne daran aus, bis sie herausfinden, dass sie es können. Diesen Prozess braucht man dann nur oft genug zu wiederholen.
Zitat aus: "Last Lecture" by Randy Pausch, Bertelsmann Verlag, 4. Aufl., ISBN 978-3-570-01049-5, S.50

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Donnerstag, 20. November 2008
Last Lecture - 3 - Hart angepackt
abgetippt am Fr. 7.11.2008, 13:18
Coach Graham pflegte mich hart anzupacken. Vor allem eine Trainingsmethode ist mir in Erinnerung: "Du machst das alles falsch, Pausch. Geh zurück! Mach's nochmal!"
Ich tat alles, was er von mir verlangte. Nie reichte es. "Du schuldest mir was, Pausch! Du machst Push-ups nach dem Training."
Als ich endlich gehen durfte, kam einer der Trainerassistenten zu mir, um mich wieder aufzubauen: "Coach Graham hat dich ziemlich hart angepackt, was?"
Ich brachte kaum ein "Yeah" heraus.
"Das ist gut", erklärte er mir, "denn wenn du es verbockst und niemand etwas sagt, dann heißt das, dass sie dich aufgegeben haben."
(...) Du willst es vielleicht nicht hören, aber in Wahrheit sind deine Kritiker oft die Einzigen, die dich wissen lassen, dass sie dich noch immer lieben und sich Sorgen um dich machen - die Einzigen, die dich zu einem besseren Menschen machen wollen.
Zitat aus: "Last Lecture" by Randy Pausch, Bertelsmann Verlag, 4. Aufl., ISBN 978-3-570-01049-5, S.49/50

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